Das Softwarehaus Compex hat eine eigene „technische Sicherheitseinrichtung“ (TSE) entwickelt. Eine solche TSE ist ab Januar 2020 für jeden Kassenbetreiber gesetzliche Pflicht. Die nun vorgestellte OS.tse und die Compex-Kassensoftware OS.pos lassen sich im Verbund schnell einführen – und besonders leicht anpassen, falls die Vorgaben im kommenden Jahr anders präzisiert werden als allgemein erwartet.
Derzeit prüft das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mehrere TSE-Lösungen, hat aber – soweit bekannt – noch keine einzige zertifiziert. Der Handelsverband Deutschland (HDE) hatte bereits im April die kurze Frist für die Umrüstung der Kassen kritisiert. Der HDE sprach dabei von spät festgelegten und in der Praxis schwer anwendbaren Vorgaben. Solange das BSI seine Prüfungen nicht abgeschlossen hat, besteht zudem keine letzte Klarheit darüber, wie die Vorgaben im Detail umzusetzen sind. Das betrifft nicht nur die TSE, sondern gerade auch die Kassensoftware.
„Dies sorgt für Nervosität bei vielen Anbietern. Denn werden Anforderungen im Nachhinein verändert, kostet es in der herkömmlichen Software-Entwicklung oft viel Zeit und Mühe, sie fehlerfrei umzusetzen“, sagte Christophe Loetz, Geschäftsführer der Compex Systemhaus GmbH. „Deshalb haben wir von vornherein auf eine neuartige Technologie gesetzt, so dass wir Änderungen schnell realisieren können. Mit uns ist ein Handelsunternehmen auf der sicheren Seite.“
Schnelle Anpassbarkeit durch modernster Software-Technologie
Die Anfang 2019 vorgestellte Kassensoftware OS.pos ist die vermutlich erste, die mit Hilfe einer No-Code/Low-Code-Plattform erstellt wurde. Diese Technik ermöglicht es, eine einmal entwickelte Software mit einem Bruchteil der bisher üblichen Entwicklungszeit neu anzupassen oder zu ergänzen. Für das nun vorgestellte System OS.tse setzte Compex in weiten Teilen auf Open-Source-Komponenten. Diese liegen sowohl als Bestandteil von OS.tse als auch im Original offen zutage, so dass ihre Verwendung besonders leicht zu überprüfen und von jedermann nachzuvollziehen ist. Die Kassensoftware OS.pos und das System OS.tse sind technisch aufeinander ausgerichtet, so dass sie reibungslos zusammenspielen.
Mehr Transparenz dank Open Source
„Das BSI muss alle Lösungen sehr intensiv prüfen. Unsere Software zeichnet sich durch transparenten, sauber konzipierten Code und eine solide Dokumentation aus. Wir haben von vorneherein darauf geachtet, dass sich unsere Arbeit leicht nachvollziehen lässt“, sagte Loetz weiter.
OS.tse kann sowohl in der Cloud als auch auf einem Rechner vor Ort betrieben werden. Im Zusammenspiel gewährleisten OS.pos und OS.tse ein gesetzeskonformes Kassieren selbst dann, wenn die Verbindung zur TSE – etwa durch einen Internet-Ausfall – zeitweise gestört ist.
Kassensoftware: rasch ergänzte Features
Da die Kassensoftware OS.pos mit Hilfe einer No-Code/Low-Code-Plattform erstellt wurde, umfasst sie neben den typischen POS-Funktionen auch solche Features, die auf spezielle Kundenwünsche hin ergänzt wurden. Beispiele hierfür sind eine Eingangskontrolle für Großmärkte oder eine integrierte Steuerung elektronischer Regalschilder. Compex verwendete dabei die Low-Code/No-Code-Plattform OS.bee.